Das Lohrer Schulmuseum lädt an den beiden Weihnachtsfeiertagen (Sonntag und Montag)
während der regulären Öffnungszeiten von 14:00 bis 16:00 Uhr
zu einem kostenlosen Besuch des Museums ein.Die Besucher erhalten (solange der Vorrat reicht) ein Buchgeschenk
"The Night before Christmas – Die Nacht vor der Grischtdaag", Nachdruck (2005)
eines erstmals 1823 aufgelegten Kinderbuches mit schönen farbigen Illustrationen.The Night before Christmas Mit
dem politisch-geschichtlichen Konzept, das auf die Zeit von 1789
(Französische Revolution) bis 1989 (Zusammenbruch der DDR) ausgerichtet
ist und die Abhängigkeit der Schulentwicklung und des gesamten
Erziehungswesens von totalitären Strömungen dieser Epoche akzentuiert,
hat sich das 1989 eröffnete Lohrer Schulmuseum schnell einen
überregionalen Ruf als bedeutende Dokumentationsstätte des
pädagogischen Alltags vergangener Zeiten erworben.
Schwerpunkte des
Museums sind das Deutsche Kaiserreich (1871-1918) und das Dritte Reich
(1933-1945). Die Anordnung der Themenkreise unter Einbeziehung der
außerschulischen Erziehung (z.B. im Elternhaus und durch die Kirchen)
verdeutlicht Ähnlichkeiten, Veränderungen und Unterschiede dieser
Zeitabschnitte.
Das Lohrer Schulmuseum zählt heute, auch in Bezug
auf Raumgestaltung und Präsentation, national wie international zu den
attraktivsten Museen seiner Art.
Übrigens: Auch in Bezug auf die
Freizeitgestaltung der Kinder ermöglicht das Museum viele interessante
Einblicke in vergangene Zeiten und zeigt, wie sehr die Kinderwünsche
auch Ausdruck des jeweiligen Zeitgeistes waren oder von diesem bestimmt
wurden: Rollenverständnis von Mann und Frau, technischer Stand,
Militarismus, Rassismus usw. manifestierten sich auch in den jeweiligen
weihnachtlichen Geschenken für die Kinder und entsprechend in den
Angeboten der Geschäfte und Warenhäuser.
Zu sehen sind neben der umfangreichen ständigen Ausstellung folgende Sonderausstellungen:
Die Handwerkerausstellung „Wer will fleißige Handwerker seh'n,…“
Die
im 19. Jahrhundert einsetzende Industrialisierung brachte neben der
Massenproduktion auch Freiheiten mit sich. So setzte sich die
Gewerbefreiheit durch, die jedem Bürger ermöglichte, seinen Beruf frei
zu wählen und einen entsprechenden Handwerksbetrieb zu gründen. Die
Neuordnung der Gewerbeordnung Ende des 19. Jahrhunderts legte den
Grundstein für das heutige duale System der Berufsausbildung.
Beim Schuster, Illustration aus der Fibel der Mark Brandenburg, 1943 Nun
fanden auch handwerkliche Themen und Darstellungen Eingang in Fibeln,
Lese- und Rechenbücher, in Schulwandbilder, in Dias und anderen
Lehrmaterialien und wurden wesentlicher Bestandteil des gesamten
Unterrichts an den Volksschulen.
Dieses und vieles mehr zeigt die Ausstellung im Lohrer Schulmuseum und macht Handwerk erlebbar.
„Wie von Zauberhand“
gemacht erscheinen die Stücke einer weiteren Sonderausstellung im Lohrer Schulmuseum:
zarte
Handschuhe und Söckchen - mit unvorstellbar dünnen Nadeln gestrickt -,
Deckchen, umhäkelte und bestickte Taschentücher, Lochstickerei auf
feinstem Batist, Makramee- und Klöppelarbeiten, Stick- und Strickmuster
und vieles mehr.
Gezeigt werden in der Sonderausstellung auch
Hilfsmittel und Geräte, die das Handarbeiten erleichterten. Dazu
gehören Musterbücher und Anleitungen, Stickrahmen, Stempelrollen zum
Aufbringen von Mustern, Kupferplättchen für das Vorzeichnen von
Monogrammen, und natürlich verschiedenste Nadeln.
Strickunterricht in einer Schwälmer (Nordhessen) Schule, Holzstich 1894