Gertrud
Lohr hat dem Schulmuseum ihr Werk „Was übrig bleibt“ als
Dauerleihgabe überlassen. Die Künstlerin schafft mit dieser Miniatur im
Maßstab 1:12 eine Welt, die zum Nachdenken anregt. Auf den ersten Blick
sieht man einen Keller wie man ihn kennt.
Hier
werden nützliche und überflüssige Dinge abgestellt, Wäsche aufgehängt,
Kartoffeln aufbewahrt, Obst gelagert. Da hängen alte Skier an der Wand,
Einmachgläser verstauben, ein Koffer erzählt von einstigen Reisen. In
jedem Fall sind es Dinge, Kleinkram und Überbleibsel eines Lebens, die
ein Mensch aufbewahrt für andere Zeiten und irgendwann vergisst.
Jahre können vergehen, bis man sie endgültig wegwirft. Das alles ist
liebevoll und akribisch gestaltet, doch dann erkennt man auf den
zweiten Blick zwischen all dem Gerümpel eine alte Frau. Sie sitzt auf
einer Kiste und hält einen Schatz in den Händen: Fotos, die ihr Leben
dokumentieren. Eingesponnen in Erinnerungen und von Staub überzogen,
verliert sie sich. So wird sie buchstäblich im Keller vergessen und
wartet. Wartet vielleicht darauf, irgendwann auch entsorgt zu werden.
„Was übrig bleibt“ Dauerleihgabe von Gertrud Lohr Foto linker Bilderbogen um 1900, Repro: |
Das Lohrer Schulmuseum
im Ortsteil Lohr-Sendelbach ist von Mittwoch bis Sonntag und an allen gesetzlichen Feiertagen jeweils von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Gruppen können auch nach vorheriger Absprache außerhalb der regulären Öffnungszeiten das Museum besuchen. (Kontakt: Eduard Stenger, Zum Sommerhof 20, 97816 Lohr a.Main; Tel. 09352/4960 oder 09359/317 oder 09352/848-465, e-Mail: eduard.stenger@gmx.net) |