Aus Anlass des Internationalen Museumstages 2022 ist das Lohrer Schulmuseum
am Sonntag, 15. Mai 2022, bei freiem Eintritt von 14.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.
Mehr als Katheder und Tintenfass
Deutsche Geschichte im Lohrer Schulmuseum
Mit dem politisch-geschichtlichen Konzept, das auf die Zeit von 1789 (Französische Revolution) bis 1989 (Zusammenbruch der DDR)
ausgerichtet ist und die Abhängigkeit der Schulentwicklung und des gesamten Erziehungswesens von totalitären Strömungen
dieser Epoche akzentuiert, hat sich das Lohrer Schulmuseum schnell einen überregionalen Ruf als bedeutende Dokumentationsstätte
des pädagogischen Alltags vergangener Zeiten erworben.
Schwerpunkte des Museums sind das Deutsche Kaiserreich (1871-1918) und das Dritte Reich (1933-1945).
Die Anordnung der Themenkreise unter Einbeziehung der außerschulischen Erziehung (z.B. im Elternhaus und durch die Kirchen)
verdeutlicht Ähnlichkeiten, Veränderungen und Unterschiede dieser Zeitabschnitte.
Das Lohrer Schulmuseum zählt heute, auch in Bezug auf Raumgestaltung und Präsentation, national wie international
zu den attraktivsten Museen seiner Art.
Klassenzimmer um 1910 im Lohrer Schulmuseum
Am 15. Mai 2022 wird Herr Hegel ab 14.15 Uhr im Schulsaal „Kaiserzeit“
eine kostenlose Schulstunde abhalten. Teilnehmer erhalten ein Fleißbildchen.
„Dem Fleiße“, darstellend die Kartoffelernte, Fleißbildchen um 1900
Zu sehen sind auch die beiden Sonderausstellungen.
1. Sonderausstellung des Lohrer Schulmuseums im Eingangsbereich des Museums
bis 31. Juli 2022
„Vom Naturkundeunterricht zu „Fridays-for-Future“
Die Ausstellung ermöglicht einen anschaulichen Überblick über die Entwicklung vom reinen Anschauungsunterricht im Fach
Naturkunde des 19. Jahrhunderts über den Beginn von Tier- und Pflanzenschutz Anfang des 20. Jahrhunderts bis hin zum
aktiven Umweltschutz heutiger Schüler. Die gesellschaftliche, politische und gesetzliche Entwicklung wird auf Grund des Umfangs
nur gestreift, die Ausstellung gibt jedoch Denkanstöße und zeigt Zusammenhänge zwischen Pädagogik, Methodik und Praxis auf.
„Aus Naturkundliches Lesebuch, von Cornel Schmitt, Beltz-Verlag, 1928
2. Sonderausstellung im Gewölbe des Lohrer Schulmuseums bis 31. Juli 2022
Kein anderes
Tier hat über Jahrhunderte hinweg in der kulturellen Rezeption vieler
Völker eine derart große und zum Teil
ambivalente Rolle gespielt wie
der Wolf.
Am bekanntesten ist wohl die Sage von Romulus und Remus, den späteren
Gründern der Stadt Rom (um das Jahr 753 vor Christus).
Sie wurden der
Sage nach als Kinder in einem Korb ausgesetzt und von einer Wölfin
gesäugt, bis sie von einem Hirten entdeckt wurden.
Das Bild des bösen und hinterhältigen Raubtieres wurde im 19.
Jahrhundert durch die Gebrüder Grimm geprägt.
Es waren vor allem die
beiden Märchen "Rotkäppchen" und "Der Wolf und die sieben Geißlein",
die bei Generationen von
Kindern die Angst vor dem Wolf verstärkten.
Mit Schulwandbildern, Auszügen aus Schul- und Kinderbüchern,
Bildprojektionen mit der Laterna magica usw.
ermöglicht die
Sonderausstellung interressante und vielfältige Einblicke.
Der Wolf und die 7 Geißlein, Schutzhülle für die Schiefertafel, 50er Jahre