Überzogener
Patriotismus und kritiklose Anpassung an die politischen Kräfte des
Staates bestimmten von Beginn des Ersten Weltkriegs an das Schulwesen
und die gesamte Erziehung in dieser Zeit. Viele Pädagogen sahen in dem
Krieg die Möglichkeit einer umfassenden „sittlichen Hebung, Erneuerung,
Erstarkung“ (Schulanzeiger vom 5. Okt. 1914).
Entsprechend wurden
die Schulen unter dem Stichwort „Kriegsunterricht“ auf den Krieg
eingestimmt. Dazu zählten auch die Kriegsaufsätze, in denen das
Geschehen an den Fronten von den Schülern verarbeitet bzw. die
Kampfmoral an der „Heimatfront“ über die Schule wieder gehoben werden
sollte.
 „Meine
Feder werd' zur Lanze!, Gedicht auf der Titelseite der
Kinderzeitung „Jugendborn“, Beilage zum „Fränkischen Volksblatt“,
Nr.33 vom Oktober 1914 |
 Postkarte „Der kleine Generalstab“ im Klassenzimmer – eine Werbekarte des Deutschen Schulvereins. |
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 „Der Kriegs-Struwwelpeter – lustige Bilder und Verse“, 1915 In
dem „Kriegs-Struwwelpeter“ als Mittel der deutschen Kriegspropaganda
wurden die Gegner verspottet. Die Titel hießen nun in Abänderung des
bekannten Kinderbuches „Der Struwwelpeter“ z. B. „Die Geschichte vom
bösen Nikolai“, „Die Geschichte vom Blockade-John“ usw. |  Seite im „Kriegs-Struwwelpeter“ |
Eines der Themen war die Verherrlichung des „Heldentodes“.
Was
die Schüler dazu zu schreiben hatten, zeigen die zwei nachfolgenden
Aufsätze anlässlich der Entlassungsprüfung aus der Volksschule in Roden
im Kriegsjahr 1915:
„Lieber Freund!
Ich habe gehört, daß Dein
Vater im Kriege gefallen ist. Der Tod im Feld ist der schönste, den es
gibt. Es gibt ja ein Wiedersehen in der Ewigkeit. Er hat ja auch für
das ganze Vaterland gestritten. Es ist ja traurig für eine Familie,
wenn ein Vater fern im Felde sterben muß. Und wenn der Krieg ein Ende
nimmt, werden viele nicht mehr kommen. Ich bedaure Deinen Vater. Der
Herr gib ihm die Ewige Ruhe. Kümmere Dich nicht so arg um das Unglück.
Es können nach dem Krieg auch wieder bessere Zeiten kommen. In der
Hoffnung, daß wir uns bald einander wiedersehen, verbleibe ich
Dein Freund
Michael.“
Eine Schülerin schrieb:
„Liebe Freundin!
Deinen letzten Brief habe ich erhalten und
daraus
entnommen, daß Dein lieber Bruder den Heldentod fürs Vaterland
gestorben ist. Ich spreche also hiermit mein herzlichstes Beileid
aus. Tröste Dich, liebe Freundin, mit den vielen anderen Familien,
deren Väter und Brüder schon gefallen sind. Es gibt ja keinen schöneren
Tod auf der Welt als der Tod fürs Vaterland und gibt es in der Heimat
kein Wiedersehn mehr, so gibt es doch noch ein viel schöneres
Wiedersehn in der anderen Welt im Himmel. Mache es Dir also nicht so
schwer und vertraue auf Gott, denn was Gott tut, ist wohl getan. Es
wird schon wieder anders werden und hoffentlich wird auch der Krieg
bald ein Ende nehmen.
Laß bald wieder einmal was von Dir hören.
Es grüßt Dich
herzlichst
Deine treue Freundin
Anna.“

Postkarte „Unsere jüngsten Feldgrauen“, um 1915 – typische Propagandapostkarte, in der der Krieg verniedlichend als ein
unterhaltsames Abenteuer mit Spaßcharakter dargestellt wird.
Wie
umfassend das Kriegsgeschehen die Kinder in Freizeit und Schule in
Beschlag nahm, wird auch in dem am 1. März 1915 an der Volksschule in
Neustadt am Main gestellten Aufsatzthema „Was für unsere Soldaten in
unserer Gemeinde Gutes getan wurde“ deutlich.
Eine Schülerin
schrieb: „Wir leben zur Zeit in einem großen und schweren Krieg, und
unsre lieben Soldaten haben auf allen Seiten unseres Vaterlandes zu
kämpfen. Aber wir zu Hause vergessen sie nicht; in unserer Gemeinde
wurden schon im September (1914, also ein Monat nach Kriegsbeginn)
Liebesgaben, wobei viele Äpfel, Birnen, Likör und Schile (Gelee)
zusammengebracht wurde, gesammelt. Wir in der Schule sammeln jeden
Sonntag Pfennige und kaufen Cigarren, die wir ihnen fortschicken.
Anfangs Winter strickten die Mädchen Socken, Ohrenschützer, die
ältesten machten Leibbinden. Die Soldaten bedankten sich auch herzlich.
Endlich als die Wollwoche kam und wir sammelten, da bekamen wir nicht
nur Lumpen, sondern auch viele wollene Decken, die den Soldaten gleich
fortgeschickt werden konnten.
Aber nicht nur leiblich taten wir
ihnen Gutes, sondern wir beten auch alle Tage für sie, daß sie wieder
alle gesund in die Gemeinde zurückkehren.“

Kriegspropanda-Postkarte um 1914 „O Hindenburg, tu weiter siegen, damit wir wieder schulfrei kriegen!“
Unter
der Überschrift „Kriegsaufsätze für die Volksschule“ schlug der
Schulanzeiger für Unterfranken und Aschaffenburg 1915 weitere
„wichtige“ Themen zur Bearbeitung in den Deutschunterrichtsstunden vor:
„Die Russen in Ostpreußen, Hindenburg (Bildbesprechung),
Kriegsernährung, Die Metallsammlung, Das Feldpostpaket, England will
uns aushungern, Deutscher Heldenmut, Morgen marschieren wir, Morgenrot,
Der Abschied, Freude im Schützengraben, Im Lazarett, Unsere
Verwundeten, Eine Kriegerbeerdigung, Ein Soldatengrab, Ich hatt' einen
Kameraden,“ usw.

„Vaterländisches Weihespiel – Der König rief und alle kamen.“ des Lohrer Katholischen Jünglingvereins am 16. Juli 1916 -
Wehrerziehung durch Rückbesinnung auf die Freiheitskriege 1813–1815.
Was
der „Heldentod“ in Mark und Pfennig wert war, hatten die Volksschüler
ebenfalls bei der Schulentlassungsprüfung 1915 zu errechnen:
„Ein
Vater hat seine 3 Söhne im Felde bei der deutschen Kriegsversicherung
versichert und zwar den jüngsten mit 15 M, den 2ten mit 25 M und den
3ten mit 35 M. Die 3 Söhne fallen.
Was erhält der Vater, wenn der 26 4/5 fache Betrag der Einzahlung ausbezahlt wird?“
Dem
Vater wären der Rechnung zufolge für seine drei gefallenen Söhne 2010
Mark oder 670 Mark für einen toten Sohn von der deutschen
Kriegsversicherung ausbezahlt worden.

„Vaterländische Frühlingsfeier“ der Lohrer Höheren Mädchenschule der Franziskanerinnen am 23. Mai 1917 -
„Besonderen Beifall fand der Flieger- und Keulen-Reigen.“
Als
der Bewegungskrieg bei Verdun in einen verlustreichen Stellungskrieg
überging, und das strapaziöse Leben in Schützengräben und Erdlöchern
die Soldaten demoralisierte, wechselten die Kriegspädagogen das Thema.
Durchhalteparolen waren nun gefragt, entsprechend war auch das
Aufsatzthema zur Abschlussprüfung an den Volksfortbildungsschulen im
Jahr 1916:
„Dein Bruder, der im Felde steht, wird mutlos; schreibe ihm einen ermunternden Brief!“
Ein Neustädter Schüler schrieb:
„Lieber Bruder!
Wie
wir aus Deinem letzten Briefe vernommen haben, will Dir der Mut sinken,
worüber wir sehr erschrocken sind. Du warst doch immer so sehr
diensteifrig, Du gingst doch immer kampfesmutig vom Elternhause fort
und warum willst Du jetzt nicht mehr ausdauern und ausharren bis wir
den Sieg errungen haben?
Lieber Bruder! Deine Kameraden müssen doch
auch draußen sein und müssen das Gleiche mitmachen wie Du. Denke nur
an, wenn jeder Soldat sein Gewehr und alles was er hat wegwerfen würde,
ach was gäbe das für einen Zustand was für ein Spektakel. Ach wie bald
wären wir ins Unglück gestürzt. Für immer und ewig wäre uns die
Freiheit genommen. Du kannst Dir das leicht vorstellen, wie das ist,
wenn man einmal in feindlichen Händen ist, wie man da behandelt wird.
Hoffentlich wenden sich Deine Gedanken wieder um. Lasse den Mut nur
nicht wieder sinken. Bete nur fleißig zu unserem Herrgott und er wird
Dir schon wieder Mut verleihen.
Sei herzlich gegrüßt von
Deinem
Dich liebenden Bruder
Gustav.“
Dieser Aufsatz wurde vom Lehrer mit der Note 1 bewertet. Zum gleichen Thema schrieb eine Schülerin aus Rodenbach:
„Lieber Bruder!
Deinen
lieben Brief habe ich erhalten. Ich erfuhr daraus, daß Du noch gesund
und munter bist. Dies kann ich auch noch von mir berichten.
Auch hast Du geschrieben, daß Du durch die vielen Gefahren und Anstrengungen bald mutlos werden willst.
Lieber
Bruder! Werde doch nicht mutlos! Denke einmal, wenn alle mutlos würden,
wie würde es dann in Deutschland aussehen. Gerade so wie in Frankreich.
Also denke: In Gottes Namen trage alles mit Geduld, denn Du kämpfst
fürs Vaterland und für uns in der Gemeinde!
Auf baldiges Wiedersehen
grüßt Dich
Deine Dich liebende Schwester
Gertraud.“
In
wieweit derartige Kriegsaufsätze Auswirkungen auf den Kriegsverlauf
hatten, lässt sich heute wohl kaum nachweisen. Sie zeigen aber, wie
skrupellos die Schüler und die Institution Schule von politischen und
gesellschaftlichen Kräften des Staates missbraucht wurden.

Die Lohrer Jugendwehr 1915:
In der am 3. Oktober 1914 in Bayern gegründeten Jugendwehr sollten bei den „Jungmannschaften“ ab dem 16. Lebensjahr die
„körperlichen
und geistigen Eigenschaften entwickelt werden, die die Grundlage für
die militärische Brauchbarkeit und Tüchtigkeit bilden.“
(Aus: Richtlinien für die militärische Jugenderziehung 1914). Die Teilnahme war freiwillig.
Übrigens:
Wer bei solchen Aufsätzen den offiziellen Erwartungen nicht entsprach,
musste mit Strafmaßnahmen rechnen, so der Primaner Bertolt Brecht. Als
er 1916 den horaz'schen Spruch, „Dulce et decorum est pro patria mori“
(= süß und ehrenvoll ist es für das Vaterland zu sterben), ein
Standard-Aufsatzthema des Ersten Weltkriegs, zu bearbeiten hatte,
schrieb er im Gegensatz zu der von seinen Lehrern erwarteten
Glorifizierung des Heldentodes: „Der Ausspruch, daß es süß und
ehrenvoll sei, für das Vaterland zu sterben, kann nur als
Zweckpropaganda gewertet werden. Der Abschied vom Leben fällt immer
schwer, im Bett wie auf dem Schlachtfeld, am meisten gewiß jungen
Menschen in der Blüte ihrer Jahre. Nur Hohlköpfe können die Eitelkeit
so weit treiben, von einem leichten Sprung durch das dunkle Tor zu
reden, und auch dies nur, solange sie sich weit ab von der letzten
Stunde glauben. Tritt der Knochenmann aber an sie selbst heran, dann
nehmen sie den Schild auf den Rücken und entwetzen, wie des Imperators
feister Hofnarr (Horaz) bei Philippi, der diesen Spruch ersann.“
Wegen
seiner als Provokation von den Lehrern empfundenen Bewertung des
Spruches wäre Brecht fast von der Schule verwiesen worden, und im
Schulzeugnis 1916 wurde sein Betragen als „nicht tadelsfrei“ bezeichnet.

Der Lohrer Gymnasiast Bruno Rothschild, 1918 als Infanterist im traditionsreichen seit 1722 bestehenden 5. Infanterieregiment.
Nach dem Ende des Krieges 1918 besuchte er ab 15. Januar 1919 einen Sonderkurs am Lohrer Gymnasium. Da er im Mai 1919
zusammen
mit 9 weiteren Lohrer Abiturienten in das Freikorps Epp eingetreten
war, erhielt er ohne die üblichen Abiturprüfungen im Juli 1919
das
Reifezeugnis („Kriegsabitur“). Möglicherweise bekam er auch wegen
seines Einsatzes im Freikorps gegen linksradikale Aufstände,
gewissermaßen
als Bonus, ein besseres Abiturzeugnis, denn im Zeugnisentwurf wurden
die ursprünglichen Noten „ausreichend“ in zwei
Fächern durchgestrichen und durch „gut“ ersetzt und in einem weiteren Fach (Mathematik) die Note „zwei“ in eine „eins“ geändert.
Es
braucht eigentlich nicht nochmals erwähnt zu werden, dass alle
Schulfächer und das gesamte Schulleben auf den Krieg als
Unterrichtsprinzip ausgerichtet wurden, vom Fach Religion („Der
deutschen Jugend soll vor Augen geführt werden, daß auch im Krieg der
Gerechte und Tüchtige auf die göttliche Hilfe bauen darf.“, bis hin zum
Singunterricht („Kein schön'rer Tod ist in der Welt, als wer vom Feind
erschlagen.“)
Mehr und mehr beanspruchte der Krieg auch die
Freizeit der Schüler durch Sammlungen und Arbeitseinsätze. Immer wieder
wurde über den „Schulanzeiger“ in entsprechenden Bekanntmachungen und
mit Nachdruck auf diese „Kriegsmaßnahmen“ verwiesen (z.B. „Sammlung von
Obstkernen“ zur Gewinnung von Öl und Fett, Sammeln von Patronenhülsen
usw. bis hin zur „Verwendung der Schuljugend zu landwirtschaftlichen
Arbeiten“, vor allem bei der Getreide- und Kartoffelernte, wobei die
Schüler notfalls auch vom Schulbesuch befreit werden konnten.
Hinzu
kam noch die Teilnahme an der am 3. Oktober 1914 in Bayern gegründeten
Jugendwehr. Hier waren es vor allem Lohrer Gymnasiasten, die sich fast
klassenweise an den freiwilligen vormilitärischen Übungen beteiligten.
Erst
nach dem Ende des Krieges bemerkten Pädagogen die negativen
Auswirkungen des Kriegsunterrichts, und im Schulanzeiger aus dem Jahr
1919 heißt es u.a.: „Beschämt stehen wir vor den Trümmern. Und viele
werden vor den Kindern die richtigen ersten Worte nicht gefunden haben
oder nicht finden.“
Die Jahresausstellung im Gewölbekeller des
Museums ermöglicht dem Besucher viele interessante Einblicke in das
Erziehungsgeschehen vor 100 Jahren, das wie noch nie zuvor den
kriegsbedingten Erfordernissen angepasst worden war - eine Entwicklung,
die sich im Zweiten Weltkrieg 1939-1945 fortsetzte.
Zehn Gebote einer Kriegspädagogik:
1.
Du sollst auf Zucht und Ordnung sehen unter deinen Schülern und sie
nach wie vor anhalten zu pflichtmäßiger Erfüllung dessen, was ihnen
obliegt. Denn du bist deinem Volk heute mehr denn je verantwortlich für
die nächste Generation. Aber darum sei doch kein Schultyrann, heute
weniger als je, und verstehe die Kunst, gelegentlich auch fünf gerade
sein zu lassen. Und gib ihnen nicht viel auf, sie müssen ja täglich die
Zeitung lesen.
2.
Du sollst den Krieg nicht zum Amüsement werden lassen für die
Schuljugend; denn er ist eine gar ernste Sache. Darum feiere nicht
jeden Sieg durch einen schulfreien Tag.
3. Du
sollst deine Schüler zu Staatsbürgern erziehen. Du hast jetzt die beste
Gelegenheit dazu, denn der Krieg ist ein staatsbürgerlicher Erzieher
allerersten Ranges.
4.
Du sollst noch interessanter unterrichten, als es sonst schon deine
Pflicht war; denn die Gedanken der Schüler gehen jetzt gar zu leicht
ihre eigenen Wege. Deshalb setze allen Unterricht in Beziehung zu den
Ereignissen des Tages und der Stunde. Wo es sich leicht macht, da laß
dir die Gelegenheit ja nicht entgehen; wo es schwer ist, da ziehe sie
getrost an den Haaren herbei.
5.
Du sollst noch mehr als bisher jede Stunde zu einer deutschen Stunde
machen und deine Schüler lehren den Stil des Generalquartiermeisters v.
Stein. Das kannst du auch im Lateinischen tun und in der Mathematik.
6.
Du sollst im deutschen Unterricht Schiller lesen, soviel du kannst und
magst; denn er ist doch der männlichste unter unseren Dichtern; und
Ästheten zu erziehen, hat vorläufig keinen Wert mehr.
7.
Du sollst im Geschichtsunterricht viel von Schlachten reden und dich
freuen, daß du es wieder tun darfst unbeschrieen; deine Jungen
interessieren sich dafür und können sie in den Pausen gleich umsetzen
in die Praxis, das tut ihnen gut. Und du sollst sie sachte hinweisen
auf das Schreiten der Gottheit in der Geschichte, das sich heute so
wunderbar und wundervoll unter uns offenbart.
8.
Du sollst dich nicht ängstlich kümmern um Lehr- und Stundenplan. Ist
dir vorgeschrieben, von Hinterindien zu reden, so mache ruhig eine
Kriegsstunde daraus und führe deine Tertianer den Weg von Metz nach
Paris oder zu den Masurischen Seen. Auch in der Schulbehörde sitzen
keine Unmenschen, sondern vernünftige und patriotische Männer.
9.
Du sollst dir überlegen, ob nicht wirklich ein Unterschied ist zwischen
Mann und Frau und zwischen dem Heldentum des Mannes und dem Heldentum
der Frau; deshalb darfst du dir die Frage der Koeduktion nie wieder zum
Problem werden lassen, auch wenn du schon Geheimer Studienrat bist.
Denn wir brauchen männliche Männer und wir brauchen frauliche Frauen,
und jeder Teil hat seine besondere Gabe und Aufgabe im Krieg.
10.
Du sollst dich freuen, daß es aus ist mit dem Jahrhundert des Kindes;
denn das war ein törichtes Schlagwort. Unsere Heerführer sind Männer
zwischen 50 und 70 Jahren und auch die rührenden Knaben, die als die
Jüngsten so todesmutig hinausziehen ins Feld, werden als ernste Männer
heimkehren von ihrer schweren Männerarbeit und auch der Zeit nachher
ihren Stempel aufdrücken.
Autor: Theobald Ziegler
(1846-1918), Gymnasiallehrer, Philosoph, Autor des Buches: „Die
geistigen und socialen Strömungen des 19. Jahrhunderts“, zuerst
veröffentlicht im „Schwäbischen Merkur“, nachgedruckt in „Hamburger
Lehrerzeitung“ (1914)